Natürlich kann jeder mit seinem Smartphone auch telefonieren. Dennoch hat sich das Schreiben von kurzen Nachrichten schnell etabliert. Am Anfang stand die Kurznachricht, auch SMS genannte. Seit dem Boom der Smartphones haben sich die Messenger-Apps aber etabliert. Aber welche ist die beste?
Beginnen wir mit den zahlreichen Vorteilen, die alle Messenger-Apps miteinander vereinen:
- Unbegrenzt Nachrichten schreiben: Während die SMS über ein Zeichenlimit verfügt (160 Zeichen pro Nachricht) und teilweise sogar kostenpflichtig ist(meist 0,19 Euro), gibt es solche Beschränkungen bei Messengern nicht.
- Fotos und Videos verschicken: Mit allen Messengern ist es möglich, auch Bilder oder Videos an die Kontakte zu versenden. Große Dateien können dabei automatisch verkleinert werden, um den Versand zu beschleunigen und Datenvolumen zu sparen.
- Nachrichten weiterleiten: Sie haben eine schöne Nachricht bekommen, die Sie an Freunde weiterleiten möchten? Bei den Messengern geht das schnell und unkompliziert.
- Gruppenfunktionen nutzen: Beliebt sind bei allen Messengern die Gruppen. Eine Gruppe kann dabei aus mehreren Familienmitgliedern, dem Freundeskreis, den Chorsängern etc. bestehen.
- Kanäle abonnieren: Manche Messenger verfügen über Kanäle. Das können beispielsweise Nachrichtenkanäle sein, die Sie abonnieren können. Antworten sind hier allerdings nicht möglich.
- (Video-)Telefonate führen: Die Messenger können heute auch das, was einst Dienste wie Skype ausmachte: Telefonate, auch per Video, sind möglich.
Die beliebtesten Messenger in Deutschland:
Telegram | Threema | Signal | ||
Entwicklungsland | USA | Russland / Dubai | Schweiz | USA |
Besitzer | Facebook Inc. | Telegram Messenger LLP | Threema GmbH | Signal Foundation |
Kosten | kostenlos | kostenlos | einmalig 3,99 Euro | kostenlos |
Voraussetzung | Smartphone | Smartphone oder Tablet | Smartphone | Smartphone |
Werbung | nein, aber geplant | nein | nein | nein |
Verschlüsselung | Ende-zu-Ende | Ende-zu-Ende (nur in so genannten “geheimen Chats”) | Ende-zu-Ende | Ende-zu-Ende |
Nutzerzahl 2020 | 2 Milliarden, in Deutschland 33 Millionen | 500 Millionen, in Deutschland 8 Millionen (2019) | 9 Millionen | 50 Millionen |
Besonderheiten | Marktführer: Durch die hohe Verbreitung von WhatsApp finden sich dort auch die meisten Kontakte wieder. | Cloudbasiert: Sämtliche Daten werden nicht nur auf dem Endgerät, sondern auch im Internet gespeichert. Bei Verlust des Smartphones sofortige Herstellung auf letzten Stand gegeben. Datenschutz: Wenn Chats nicht als “geheim” einstuft sind, könnte Telegram theoretisch deren Inhalte auslesen. | Datenschutz: Threema speichert sehr wenige Daten seiner Nutzer. Sperrfunktion: Sensible Inhalte lassen sich noch einmal mit einer PIN sichern und sind so vor anderen Personen, die das Smartphone nutzen können, sicher. | Datenschutz: Signal speichert sehr wenige Daten seiner Nutzer. Unternehmen: Finanziert sich durch Stipendien und Spenden, nicht auf andere Einnahmen angewiesen. |
Was spricht für den Marktführer WhatsApp?
WhatsApp ist überall. Der Messenger ist auf vielen Smartphones bereits ab Werk dabei, hat weltweit und auch bei uns in Deutschland die mit Abstand meisten Nutzer und ist zudem recht einfach zu handhaben. Durch die hohen Nutzerzahlen findet sich ein Großteil der Smartphone-Nutzer auch bei WhatsApp wieder – und das wird sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern.
Demgegenüber steht, dass WhatsApp zum US-amerikanischen Facebook-Konzern gehört und dass das viele eher kritisch sehen. Denn die Geschäftsbedingungen von WhatsApp stehen immer wieder in der Kritik, es geht dabei insbesondere um den Datenaustausch zwischen WhatsApp und Facebook. Wer sehr skeptisch in Sachen Datenschutz ist, sollte sich nach einer Alternative umschauen.
Was spricht für andere Messenger?
Telegram gewann im Frühjahr 2021 viele neue Nutzer, nachdem WhatsApp seine Geschäftsbedingungen aktualisiert hatte. Auch durch die vielen Gruppen, die sich hier frei zugänglich finden, insbesondere aus dem politischen Bereich, ist Telegram beliebt. Die Unternehmensstruktur ist aber intransparent, außerdem werden normale Chats nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt und sind damit theoretisch auslesbar.
Signal ist eine echte Besonderheit unter den Messengern und besonders bei allen beliebt, die wirklich auf der sicheren Seite sein möchten. Ebenso sieht es bei Threema aus, mit dem Vorteil, dass Threema aus Europa kommt.
Meine Empfehlung:
Ich bin eher skeptisch gegenüber WhatsApp eingestellt. Dennoch komme ich um WhatsApp nicht herum – zu viele meiner Freunde und Bekannten und auch berufliche Kontakte verwenden WhatsApp. Es wäre daher unklug, sich hier zurückzuziehen. Daher nutze ich WhatsApp aber nur mit denjenigen Personen, die keine anderen Messenger verwenden – und das werden glücklicherweise immer weniger.
Somit lautet die Kombination meiner Wahl: Threema für Familie und immer mehr Freunde, WhatsApp nebenher für alle, die bisher meine Rufe nicht gehört haben, doch bitte Threema zu installieren. Denn der Kaufpreis von knapp vier Euro dürfte für keinen ein Hinderungsgrund sein …
Tipp: Im Smartphone-Einsteigerkurs hier bei SmartphoneABC.de gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie den Messenger WhatsApp installieren, einrichten und verwenden.
Außerdem lesen Sie hier bei SmartphoneABC in einem kostenfreien Artikel, wie Sie den Messenger Threema einrichten und verwenden.